Aus der Gewohnheit, das Geschirr vor dem Abwasch abzuspülen, haben die Trentiner „resentin“ (Trentiner Dialekt für „Abspülen“) erfunden. Dieser örtliche Brauch besteht darin, in die ausgetrunkene Tasse Kaffee einen Tropfen Grappa zu geben, diesen zu schwenken, um die letzten Aromen des Espressos aufzufangen, und sich die Geschmackskombination dann als Digestif zu gönnen.
Der Brauch ist noch heute verbreitet und lässt sich im Garda Trentino mit rundum lokalen Produkten nachahmen.
Dazu können wir zum Beispiel Omkafè nehmen, eine seit 1947 aktive Kaffeerösterei in Arco, und Grappa aus verschiedenen handwerklichen Destillerien im Valle dei Laghi – vor allem in Santa Massenza, wo die Destillationstradition bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
Grappa wird ausschließlich mit frischen Traubentrestern aus der Region hergestellt, die in kleinen Mengen verarbeitet und mit Wasserdampf destilliert werden. Das Ergebnis ist ein elegantes Produkt höchster Qualität, das jung oder gereift getrunken werden kann und vor allem in Fässern aus Eiche, aber auch aus Akazie oder Kirsche gelagert wird.
Resentin ist ein Kind der lokalen Geschichte und Kultur und verbindet als solches den intensiven Geschmack des Kaffees und die jahrzehntealte Trentiner Tradition des Destillierens.
Dieser Beitrag wurde in der dritten Ausgabe von BLU, dem Magazin des Garda Trentino, veröffentlicht. Er feiert einen Brauch, der viel über den Charakter der Menschen in den Bergen verrät: bodenständig und unverfälscht.