Riccardo, Livio, Franco. Ein Buchhalter, der als Zimmermann seine Bestimmung gefunden hat, ein ehemaliger Maurer, der im Grunde alles kann, und der frühere Gymnasiast Franco mit einem Faible fürs Mountainbike, einem Abschluss in Sportwissenschaften und großen Händen, die sich kraftvoll um eine Lenkstange schließen und ganz sanft über das raschelnde Blattwerk einer Hecke streichen können. Franco, Riccardo und Livio haben die Natur schon immer geliebt.
Das Dreiergespann wird auch Garda Rangers genannt: Sie kümmern sich um die von den Mountainbikes ausgefahrenen Wege, erneuern die von Regen, Sonne und Wind verschlissenen Zäune und halten die Schützengräben des Ersten Weltkriegs instand, damit BesucherInnen das Garda Trentino in all seiner Vielfalt und Schönheit leben und genießen können. Eine riesige und kontinuierliche Aufgabe, die laut Riccardo aber große Genugtuung bringt: weil man der Umwelt, in der man jeden Morgen aufwachen darf, etwas zurückgeben kann.
„Ich bin ausgebildeter Buchhalter“, erzählt Riccardo, den Livio und Franco übrigens zu ihrem Teamleiter ernannt haben, „aber nach nur 15 Tagen habe ich gemerkt, dass das überhaupt nicht meine Welt ist. Ich bin zum Forstamt gegangen und habe in verschiedenen Genossenschaften gearbeitet, die sich allesamt um soziale Projekte kümmerten. Zwischenzeitlich war ich auch als Magazineur in einem Schuhmarkt und als Monteur von Fenstern und Türen tätig und habe einige ähnliche berufliche Erfahrungen gesammelt. Vor einem Jahr hat man mich dann wegen der Garda Rangers kontaktiert. Ich habe sofort zugesagt – und hier bin ich nun, voll im Einsatz!“
Den Ausdruck in Riccardos Augen, wenn er – Schaufel und Rechen griffbereit auf der Schulter – die Landschaft betrachtet, kennen die Menschen, die hier geboren sind, nur zu gut: Es ist ein Ausdruck der Liebe zu diesem Land, in dem sich die Berge in den von Goethe so geliebten See stürzen. In dem Zitronenbäume blühen und das Mittelmeer irgendwie schon in der Luft liegt. Hier durchforsten die Garda Rangers Wälder und Olivenhaine, sie spazieren und radeln über Wege, die für so manchen Adrenalinstoß sorgen – wie es auch die Kanten und Grate der Klettersteige tun. Die Rangers schauen, beobachten, tauschen sich aus und entscheiden schließlich, was zu tun ist, damit die Gäste die beste Luft atmen, die stärksten Emotionen erleben und die überwältigendsten Ausblicke genießen können.
Und sie leisten ausgezeichnete Arbeit – das merkt man spätestens dann, wenn der Blick über diese einzigartige Umgebung aus Luft und Wasser schweift, wo der Wind die treibende Kraft hinter allem ist: Er kräuselt die Wellen, auf denen das Segelboot um den Sieg kämpft, weht durch das Laub der Wälder, liebkost die heiße Stirn der Radelnden und verträgt die Wolken aus dem hier im Garda Trentino so intensiv blauen Himmel. Und mittendrin die Garda Rangers – da möchte man fast dazu gehören, nicht wahr?
Das ist ja auch der Plan: neue Rangers zu finden, die sich Riccardo, Livio und Franco anschließen, damit diese Landschaft ein für alle zugängliches Kulturgut bleibt – heute und auch in Zukunft. Denn das Land hat keine Grenzen, und der große See umarmt mit seinen Ufern zwar mehrere Regionen, vermischt sie aber zum Wohle seiner Gäste. Die Natur zu pflegen, damit BesucherInnen sie in ihrer schönsten Form erleben können, ist der Entstehungsgrund der Garda Rangers: „Wir tun, was notwendig ist“, erklärt Riccardo, „Und auch wenn wir derzeit noch zu dritt sind, geben wir unser Bestes“.
Dieser Artikel wurde 2023 in der ersten Ausgabe von BLU, dem Magazin von Garda Trentino, veröffentlicht. Seitdem ist das Team der Garda Rangers gewachsen – heute kümmern sich bereits acht engagierte Personen um die Instandhaltung und Sicherheit des Gebiets.