Dieser Wein – der übrigens urtypisch für die Valle dei Laghi, also dem Tal der Seen, ist – verdankt seinen besonderen Namen seinem Herstellungsverfahren, denn das Keltern der Trauben findet in der Karwoche („Settimana Santa“) statt.
Die Trauben der autochthonen Nosiola-Rebe werden nach der Ernte, die im Oktober stattfindet, auf einem speziell angefertigten Holzrost („Arèla“) ausgelegt und zum Trocknen dem Wind Ora ausgesetzt.
Dabei verlieren die Trauben ca. 80 % ihres Volumens. Aus 100 Kilogramm Rohmasse können nach dem Trocknungsprozess etwa 16 Liter Traubenmost gewonnen werden. Kurz vor Ostern werden die Trauben dann im Rahmen einer eigenen Feierlichkeit gepresst und der edle Saft wird anschließend für mindestens sechs Jahre in Eichenholzfässern gelagert. Aufgrund dieses aufwendigen Herstellungsverfahrens erreicht der Vino Santo eine Haltbarkeit von 50 Jahren und mehr.
Die dunkelgoldene Farbe und der fast ölig anmutende Charakter des Vino Santo DOC machen diesen Wein zu einem edlen Begleiter für hochwertigen Käse und raffinierte Süßspeisen. Aber auch in seiner reinsten Form, als Wein für eine meditative Stimmung, entfaltet der Vino Santo seine ganze Kraft. Ein Meisterwerk, das unter anderem auch die strengen „Presidio Slow Food“-Qualitätskriterien erfüllt.