Ein Fest zu Ehren, ein Themenwanderweg und ganz viel Liebe zu Natur und Kultur – das zeichnet die Kartoffel aus dem Gebiet Lomaso bei Comano aus. Sie wird nicht umsonst als DIE „patata di montagna“ (z. D. Bergkartoffel) bezeichnet. Schon Mitte der Siebzigerjahre hat man in der Gegend um Lomaso den Wert der Kartoffel als landwirtschaftliches Produkt aus bäuerlicher Herkunft erkannt und sich gemeinsam dem integrierten Anbau verpflichtet.
Heute besteht die Erzeugergenossenschaft aus 100 Kleinstbauern, die nach der traditionellen, über 100 Jahre alten Anbaumethode in teilweise bergigem Gelände den Kartoffelanbau weiterführen. Und damit voll im Trend liegen, denn die Nachfrage nach gesundem und nachhaltig angebautem Gemüse aus der Region ist stark angestiegen. Für die Bauern ist dies nicht nur wirtschaftlich ein Erfolg, sondern es macht sie auch stolz, wenn die harte Arbeit – wortwörtlich – Früchte trägt und die Konsument*innen den Aufwand zu schätzen wissen.
Die Patata del Lomaso ist dabei alles andere als eine langweilige Kartoffel: Innen kann sie gelb oder weiß sein, die Schale glänzt hingegen in goldenem Gelb oder in metallischem Rot. Außerdem gedeiht bei Comano und Lomaso auch die violette Kartoffel sehr gut. Aufgrund der besonderen Höhenlage enthalten die Kartoffeln dieser Gegend zudem einen hohen Anteil an wertvollem Vitamin C und einen geringeren Anteil an Glukose als die meisten Kartoffeln. Die Aussaat wird gemeinsam durchgeführt, als Ritual der Dorfgemeinschaft, und zwar immer zum ersten abnehmenden Mond nach Ostern. Und dann heißt es: 100 Tage warten, bis die ersten Kartoffeln auf den Teller kommen. Für eine perfekte Lagerung sorgt anschließend der Wind Ora, der in den dunklen Lagerräumen auch im feuchten Winter eine perfekte Belüftung garantiert.
Der 6,5 km lange Themenwanderweg bei Lomaso ist übrigens die perfekte Gelegenheit, um der Bergkartoffel noch näher auf die Pelle zu rücken – und dabei wunderschöne Bauernhöfe zu besichtigen.
